In der Sichtweite des Michels, noch vor 130 Jahren durch eine Staatsgrenze von Hamburg getrennt, wurde im damals dänisch regierten Altona 1742/ 43 ebenfalls eine Hauptkirche eingeweiht. Die Monogramme der beiden dänischen Könige Christian V. und Christian VI. an den Sandsteinportalen zeugen noch heute von dieser Geschichte. Schon seit 1694 stand vor der älteren Kirche ein neuer Turm.
Der Altonaer Zimmermeister Jacob Bläser hatte ihn errichtet und mit einem schön geschwungenen Turmhelm holländischer Manier versehen. Für Altona wurde er zum Wahrzeichen. Er sollte natürlich auch den Hamburger Türmen Konkurrenz machen, um die Bedeutung der benachbarten dänischen Hafenstadt, nach Kopenhagen immerhin die zweitgrößte Stadt des dänischen Reiches, zu dokumentieren.
Als die alte Kirche baufällig geworden war, erhielt der Holsteinische Baumeister Kay Dose den Auftrag für den Kirchenneubau. Dose plante die neue Kirche auf einem kreuzförmigen Grundriss im Anschluss an den Bläserschen Turm. Der Raum war als eigenständiger protestantischer Predigtraum angelegt. Emporen und Logen umfassten die Gemeinde, die auf die große raumbeherrschende Kanzel ausgerichtet war, während der barocke Hauptaltar vor dem Ostfenster an das Ende des Raumes gerückt war.
Zwei sich durchkreuzende, von Außenwand zu Außenwand gespannte Tonnengewölbe überspannten den Innenraum und bildeten im Schnittpunkt der vier Kreuzarme einen Mittelpunkt, über dem sich im äußeren Bild der Kirche der große Dachreiter erhob.
Es gibt nur noch wenige alte Bilder des Innenraumes. Sie lassen die barocke Pracht und den Zusammenklang von Architektur, Plastik, Stuck und Malerei im Sinne des barocken Gesamtkunstwerkes nur ahnen. Von dieser Pracht blieb nach den Bombennächten im Juli 1943 fast nichts mehr übrig. Lediglich die Umfassungswände mit den leeren Fensterhöhlen und der Turmsockel waren ausgeglüht stehengeblieben.
Der Wiederaufbau schein in den ersten Jahren nach dem Krieg unmöglich zu sein. Der Totalabbruch und die Errichtung einer modernen Kirche wurden diskutiert, doch in den 1950er Jahren setzte sich die Überzeugung durch, dass der Traditionsbau der alten Altonaer Hauptkirche gerettet werden und, wenn auch in weitgehend moderner Form, wieder errichtet werden solle.
Das Kruzifix unserer Hauptkirche wurde aus Eichenholz geschnitzt und stammt aus dem 13. Jahrhundert.
(Der lächelnde Chistus von Altoan: https://www.youtube.com/watch?v=iBdpAvC1qI0) Unsere Orgel ist ein Instrument von Detlef Kleuker und wurde am Heilig Abend 1972 eingeweiht.