Von Torsten Morche auf Sonntag, 20. Dezember 2020
Kategorie: Der Pastor bloggt

Impfschaden

​Ab 27. Dezember werden wir gerettet. Eine Risikogruppe nach der anderen. Alle anderen am Schluss. Auch wenn es jetzt schon Streit darüber gibt, wer wohin gehört

Impfschaden

Ab 27. Dezember werden wir gerettet. Eine Risikogruppe nach der anderen. Alle anderen am Schluss. Auch wenn es jetzt schon Streit darüber gibt, wer wohin gehört: Alles wird gut, Stand heute. Und doch will mir kein „Gott sei Dank!" für den Beginn der Covid19-Impfungen in Deutschland über die Tastatur gehen. Es fällt mir schwer, Gott für diese Rettung zu danken, weil das ja bedeuten würde, dass Er mich rettet, aber andere nicht. John Nkengasong, Leiter der afrikanischen Seuchenschutzbehörde CDC, hat kürzlich gesagt, dass die Massenimpfungen in Afrika erst Mitte 2021 beginnen werden. Bis dahin sterben die Menschen dort einfach weiter – während ich für meine Rettung Gott dankbar bin? Das wäre zynisch, denn womit sollten ich es verdient und die Afrikaner*innen es verschuldet haben? Scham trifft es eher, was ich empfinde, und Ohnmacht gegenüber globalen Strukturen, die die Privilegierten immer privilegieren. Wenn der Gott, von dem die Bibel erzählt, mich vor Covid19 rettet, dann erinnert Er mich gleichzeitig an meine Pflicht und Schuldigkeit: dass ich andere rette. Lukas 17, 10: „Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren." Wo mir nichts weiter gelingt, als mich und die Meinen zu retten, stehe ich in Gottes Schuld und kann Ihn nur im Vergebung bitten.

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