Von Torsten Morche auf Freitag, 30. Juli 2021
Kategorie: Der Pastor bloggt

Sintflut-Soli

​Mir schien es ein hilfloser Rückgriff auf religiöses Vokabular, wenn angesichts der Dimensionen der Flut im Westen Deutschlands immer wieder von „Sintflut" und „sintflutartig" die Rede war

Sintflut-Soli

​Mir schien es ein hilfloser Rückgriff auf religiöses Vokabular, wenn angesichts der Dimensionen der Flut im Westen Deutschlands immer wieder von „Sintflut" und „sintflutartig" die Rede war, auch bei Leuten, die sonst eher wenig religiöse Neigungen erkenne lassen. Aber inzwischen denke ich, dass im Vollsinn des Wortes hier Richtiges getroffen ist. Denn die Sintflut-Erzählung aus 1. Mose 6-9 vollendet sich in einer Solidaritätserklärung Gottes an die Menschen, etwas verkürzt gesagt: Damit ihr leben könnt, halte ich die Chaosmächte im Zaum. (vgl. 9, 8-11) Und dieser solidarische Impuls wirkt bis in unsere Tage und hat sich in Menschenherzen festgesetzt, wie wir es auch bei uns in St. Trinitatis Altona erlebt haben: Unser Spendenaufruf erbrachte binnen einer Woche 866€, die meine Frau und ich verdoppeln und der Trinitatis-Gemeinde ins Schleidener Tal schicken werden als einen Beitrag, auf dass in das dort angerichtete Chaos wieder Ordnung einzieht und das gemeindliche Leben in Gottes- und Nächstenliebe wieder möglich wird. Und wir sammeln weiter und schicken jeden Betrag dorthin, der uns anvertraut wird.

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