Von Torsten Morche auf Sonntag, 14. Mai 2023
Kategorie: Der Pastor bloggt

Sprachverwirrung

​Wenn ich mit Freunden oder Familie rede, passiert mir das nicht. Aber sobald es öffentlicher wird, geht's los: Die meisten Redebeiträge beginnen mit der Versicherung, dass ...

Sprachverwirrung

​Wenn ich mit Freunden oder Familie rede, passiert mir das nicht. Aber sobald es öffentlicher wird, geht's los: Die meisten Redebeiträge beginnen mit der Versicherung, dass man niemanden diskriminieren wolle, wenn man sage …; dass man nicht wisse, wie man das gerade korrekt ausdrückt, aber …; dass man das jetzt mal einfach so sage, wie man das früher gesagt habe … Diese vorauseilenden Entschuldigungen häufen sich, je mehr Leute im Raum sind, die die Sprechweise mit dem geholperten i am Ende fehlerfrei beherrschen und bei denen ich mich heimlich frage, ob sie beim Kindergeburtstagstratsch unter Freundinnen wohl fragen „Und wer ist die andere Erziehungsperson vom kleinen Marcel...?" Nach der gottgewollten Sprachverwirrung am Turm zu Babel waren die Gruppen, die sich untereinander noch gut verstanden, immerhin noch so groß, dass sie Völker bildeten. (1. Mose 11, 1-9) Offenbar mag Gott die Vielfalt der Sprachen. Aber wenn Menschen dieses Werk Gottes fortsetzen, wird schon das Reden im Konferenzraum komplizierter als es sein müsste, denke ich. So ein ähnliches Gefühl hatte ich das letzte Mal vor dem Mauerfall. 

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