Alt und Lebenssatt

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Alt und Lebenssatt


Mir ist kürzlich das Wort „lebenssatt" wieder begegnet. Abraham (1. Mose 25, 8), Jacob (1. Moses 35,9), David (1. Chronik 23,1) und noch ein paar andere sterben nach Auskunft der Bibel „alt und lebenssatt". Das Wort ist wie ein Geschenk in einer Zeit, in der das Sterben zum Top-Thema wird (von den Wahlen in den USA einmal abgesehen), vor allem unter dem Aspekt der Quantität. Es wird unterstellt, dass alle so lange leben möchten, wie es nur irgendwie geht und mit allem einverstanden wären, was diesem Ziel dient. – Eine Heimbewohnerin von 103 Jahren sagte mir einmal, sie wünsche keinem, 103 Jahre alt zu werden. Die Kettenraucherin war, was man „gut beisammen" nennt und „recht fit für ihr Alter", konnte aus einem abenteuerlichen Leben und von Kindern und Enkeln erzählen, aber die Quantität konnte dieser Qualität nichts mehr hinzufügen. Der maximale Sättigungsgrad war erreicht. Vielleicht sollte uns das Corona-Risiko nicht nur darüber nachdenken lassen, wie wir möglichst lange leben, sondern wieder mehr darüber, wie wir leben wollen, um möglichst lebenssatt zu sterben, ob an Corona, Altersschwäche, Herzstillstand, Demenz, Grippe oder sonst was.

 

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Mittwoch, 24. April 2024

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Hauptkirche St. Trinitatis Altona

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Vertreten durch:

Pastor
Torsten Morche

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