Hier mal eine Frage an die Theologen unter Euch: Während meiner Studienzeit wurde über die feindliche Übernahme heidnischer Feste und Kultstätten durch die frühe Kirche sehr kritisch geurteilt und der Begriff „Altes Testament" für den ersten Teil der Bibel war höchst umstritten. Wir angehenden Prediger*innen wurden gehalten, alttestamentliche Texte nicht christlich zu vereinnahmen. Es wurde sogar erwogen, die liturgischen Stücke des Gottesdienstes umzuschreiben und die christliche Okkupation jüdischer Tradition zu beenden, die man dort allenthalben meinte sehen zu können. Das scheint alles Schnee von gestern zu sein. Denn mit Erstaunen lese ich auf einer ganzen Doppelseite der Evangelischen Zeitung für Hamburg (Nr. 11) Werbung für „christliches Yoga". Gilt die damals eingeübte Vorsicht im Umgang vor allem mit der jüdischen Tradition für die hinduistische nicht?
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