Kriegsspiele

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Kriegsspiele

Lützerath wird geräumt. Die Nachrichten darüber haben den gleichen Ton wie die Kriegsberichterstattung, an die ich mich auch nicht gewöhnen kann. Je nach Blickrichtung sind entweder die Polizisten oder die Demonstranten der Feind. Aber mir kommt das vor wie ein Ablenkungsmanöver. Ungefähr so: Unsere Gesellschaft hat ein Problem: unserem Haus sind großflächig Dachziegel weggeflogen, im Keller steht das Wasser knöchelhoch und die Fassade zeigt Risse. Die meisten Bewohner sagen sich: die Verwaltung wird sich schon darum kümmern, und solang sie nix macht, kostets auch nicht unser Geld. Ein kleiner Teil der Bewohnerschaft ist von dieser Ignoranz erschüttert und beginnt zu schreien: „Unser Haus stürzt ein, unser Haus stürzt ein!" Ein andrer kleiner Teil ist davon extrem genervt und fängt auch an zu schreien: „Hört auf mit dem Geschrei!" Die Masse der Hausbewohner diskutiert daraufhin, wie laut in einem solchen Fall eigentlich geschrien werden darf. - Jesus hat mit Blick auf das Böse einmal gesagt: „Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet; und jede Stadt und jedes Haus, das mit sich selbst uneins ist, wird nicht bestehen." (Matthäus 12, 25) Darum denke ich: solange wir Feinde ausmachen, sind wir beschäftig, aber nicht damit, unser Haus vor dem Bösen zu retten - was mehr Lärm erzeugen und mehr Geld kosten wird, je länger wir uns mit Kriegsspielen ablenken lassen.

 

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Donnerstag, 18. April 2024

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Pastor
Torsten Morche

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