neidvolle Neigungen

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neidvolle Neigungen

Restaurants sollen für (vollständig) Geimpfte und zweifelsfrei Virenfreie deswegen nicht geöffnet werden, weil das in der Mehrheit der Bevölkerung als ungerecht empfunden würde. – Als wären wir alle wie der ältere Bruder in der Geschichte, die Jesus erzählt: Ein Vater hatte seinen jüngeren Sohn schon in seinen Allüren untergegangen und verloren geglaubt, aber der kam, ziemlich runtergekommen, dann doch wieder nach Hause, und darüber war der Vater so froh, dass er ein großes Willkommensfest ansetzte. Der ältere Sohn, der sich die Extravaganz seines jüngeren Bruders immer verkniffen hatte, grollt daraufhin seinem Vater und findet das Ganze höchst ungerecht. Ich denke, Jesus erzählt diese Geschichte im Wissen um die neidvollen Neigungen unserer Gemüter, aber doch wohl auch in dem Zutrauen, dass Menschen zu unterscheiden wissen zwischen Ungerechtigkeit und Unterschiedlichkeit – zumal die Unterschiede im Impfstatus ja absehbar vorrübergehend sind. Ich denke auch, dass das angeblich so verbreitete Unrechtsempfinden im Zweifelsfall und aus guten Gründen durch die Verfassung eingehegt werden würde. Neid jedenfalls ist keine schützenswerte Tugend, und Politiker*innen sollten sich m. E. ein Beispiel nehmen an dem Vater in Jesu Geschichte, der auch seinen älteren Sohn liebt und dessen Schwäche aushält.

 

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Samstag, 20. April 2024

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Hauptkirche St. Trinitatis Altona

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Vertreten durch:

Pastor
Torsten Morche

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