Spaltungsprophylaxse
Ich würde es nicht Spaltung nennen, aber ich nehme in der Pandemie doch einen deutlicher werdenden Unterschied wahr zwischen Ängstlichen und Gelassenen. Für die Angst waren früher wir als Kirche zuständig, wenn man den Älteren zuhört: Wegen der Sünden drohte die Hölle. Gegen die Hölle schützte nur die Impfung mit der Taufe, aber nicht sicher. Es musste auch geboostert werden mit Auswendiglernen des Kleinen Katechismus im Konfirmandenunterricht. Das muss sich ungefähr so angefühlt haben wie heute die permanente Drohung mit Intensivbett und Siechtum wegen des Impf- und Boosterverweigerns. Wäre doch schön, wenn die Kirche, die für ihre Angstmache mit massiver Abwanderung bezahlt wurde, sich jetzt auf die Seite der Gelassenen (nicht der Realitätsvergessenen!) stellt und singt: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe." (Psalm 91, 1f.) Wenn wir nicht inzwischen schon zu wenige sind, wirkt es vielleicht auch als Spaltungsprophylaxe.
Kommentare