Verlorener Posten

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Verlorener Posten

Die Bergpredigt im Matthäusevangelium (Kap. 5-7) ist sicher das Kernstück christlicher Ethik. Während der aufgeregten Debatte darüber, ob Waffenlieferungen vor ihrem Hintergrund gut oder böse sind, ist mir aufgefallen, dass die Bergpredigt gar nicht mit universalen Anweisungen zu gutem oder böses vermeidendem Tun beginnt. Sie beginnt mit Worten der Ermutigung und der Ermächtigung an solche, die weder mutig noch mächtig sind: „Seelig sind …" die nach den Maßstäben dieser Welt Verlorenen. Jedem Einzelnen von ihnen macht Gott das Angebot, im Windschatten Seiner Liebe dem der Erfahrung Widersprechenden zu vertrauen und das in der Welt Aussichtslose zu wagen: „Selig sind die Friedensstifter". Ich glaube, wenn ein ganzes Volk „unter dem Schirm des Höchsten" (Psalm 91,1) sitzend zum Friedensstifter würde, käme die im „gerechten Krieg" erstarrte Welt neu in Fluss. Allerdings hat das - dem eigenen Verständnis nach – mutige und mächtige Deutschland einschließlich seiner (verzweifelt) mutigen und (noch) mächtigen Kirchen die Hände nicht frei, dieses Angebot anzunehmen. Es werden darum wohl die Einzelnen sein müssen, die auf verlorenem Posten ermutigt und ermächtigt an das mögliche Wagnis mit dem ungewissem Ausgang erinnern, das die Welt retten könnte. Sie sollten mehr voneinander wissen, denke ich.

 

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Freitag, 26. April 2024

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Hauptkirche St. Trinitatis Altona

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22767 Hamburg

Vertreten durch:

Pastor
Torsten Morche

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